Das U-Boot U 474, ein Modell des Typs VII C, war im Zweiten Weltkrieg aktiv, beteiligte sich jedoch nicht an Kampfhandlungen. Seine Konstruktion begann am 28. Dezember 1941, am 17. April 1943 lief es vom Stapel. Noch vor seiner offiziellen Indienststellung am 14. Mai 1943 wurde U 474 bei einem Luftangriff am Ausrüstungskai der Deutschen Werke AG durch Bomben getroffen und sank. Nachdem es gehoben wurde, setzte man den Bau fort. Die erneute Indienststellung war für März 1944 geplant, jedoch erlitt das Boot erneut Schäden durch Bombenangriffe, woraufhin der Bau vorübergehend eingestellt wurde.

Trotz allem schwamm U 474 am 11. Oktober 1944 wieder, und nachdem das Baumaterial gesichert wurde, nahm man den Bau im November 1944 erneut auf. Bei Kriegsende war das Boot zu 95% fertiggestellt. Am 3. Mai 1945 wurde U 474 in der Nähe von Kiel im Rahmen der Aktion Regenbogen von der eigenen Besatzung versenkt.

Die Klasse VII U-Boote waren während des Zweiten Weltkriegs eine bedeutende Serie von Unterseebooten der deutschen Marine. Mit einer Produktion von 705 Booten stellte sie die meistgebaute U-Boot-Klasse in der Geschichte dar und war zudem für das Versenken der größten Menge an Schiffstonnage verantwortlich. Ursprünglich waren weitere 160 Boote geplant, deren Bau jedoch zugunsten des fortschrittlicheren Typs XXI eingestellt wurde.

Die U-Boote des Typs VII waren Hochseeboote mit einer Doppelhülle, deren auffälligstes Merkmal die externen Ballasttanks, die sogenannten Satteltanks, waren. Sie unterschieden sich von den Hochsee-U-Booten des Typs IX und den Küsten-U-Booten des Typs II und wurden daher als „Atlantikboote“ bezeichnet. Diese Boote erreichten die tiefsten Tauchtiefen aller im Zweiten Weltkrieg gebauten U-Boote, die oft weit über die Werftgarantien hinausgingen. Sie zeichneten sich durch starke Angriffsfähigkeit und gute Leistungsmerkmale bei relativ kleinen Abmessungen aus, allerdings auf Kosten der Wohnqualität. Das Modell VII C war das am häufigsten gebaute U-Boot und galt als der erfolgreichste U-Boot-Typ in der Geschichte der Seekriegsführung.

Der U-Boot-Krieg war eine Schlüsselstrategie in den Weltkriegen, hauptsächlich eingesetzt von der deutschen Marine zur Störung alliierter Seerouten. Diese Taktik zielte darauf ab, Handels- und Kriegsschiffe mit U-Booten unbemerkt zu attackieren und so die Versorgungslinien des Gegners zu kappen.

Im Ersten Weltkrieg eskalierte der uneingeschränkte U-Boot-Krieg und provozierte den Kriegseintritt der USA gegen Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg wurden deutsche U-Boote, vor allem die Typen VII und IX, in “Wolfpacks” organisiert, um alliierte Konvois im Atlantik zu bekämpfen.

Mit fortschreitendem Krieg verloren die U-Boote jedoch an Effektivität aufgrund verbesserter alliierter Abwehrtechnologien und Taktiken. Der U-Boot-Krieg, zunächst erfolgreich, erwies sich letztlich als unrentabel und markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der maritimen Kriegsführung.